Vikariat Kongo
Schon 1554 kamen die ersten portugiesischen Augustiner nach Sâo Tomé und in das Gebiet am Oberlauf des Kongo. Zwei von ihnen, Caspar Câo (1556-1565) und Pietro de Cunha (1615-1623), wurden Bischöfe. Allerdings waren diese ersten Gründungen zur Zeit der so genannten »Ersten Evangelisation« nicht von Dauer.
Erst im 20. Jahrhundert konnte sich der Augustinerorden von neuem etablieren und solide Strukturen für die Zukunft schaffen.
Geschichte der Augustiner im Kongo
- Kapitelsteilnehmer 1994
Der Neubeginn war im Jahr 1952 als neun Mitglieder der belgischen Provinz nach Belgisch Kongo aufbrachen, um im Rahmen der »Zweiten Evangelisation« im Nordosten dieses riesigen Landes in Poko und dann in Doruma, Amadi und Duru mit der Missionierung zu beginnen. Schon 1959 kamen ihnen deutsche Augustiner zur Hilfe. Trotz der Kriege und Rebellionen in den Jahren 1964-1966, 1996-1997 und 1998-2003 tragen ihr Einsatz und ihre Bemühungen inzwischen reiche Frucht sowohl für die Ortskirche (Aufbau der Diözese Dungu-Doruma), der Entwicklung des Landes (Ausbildungszentrum für gemeinschaftliche Entwicklung in Ndendule/Amadi) als auch für die Zukunft des Augustinerordens (Vikariat Congo). Nach der Öffnung des Noviziats im Jahr 1988 in Amadi und der Errichtung eines Ausbildungshauses 1991 in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, treten immer mehr junge kongolesische Augustiner an die Stelle der ehemaligen belgischen und deutschen Augustinermissionare. Nach der Gründung einer »Fédération Congo« im Jahr 1993 durch die belgische und deutsche Provinz ist die augustinische Mission Kongo 1995 zum »Vikariat Zaïre /Congo« geworden und hat damit den Status einer offiziellen »Circumscription« im Gesamtorden der Augustiner erhalten.
Hier einige bedeutende Daten dieser Geschichte im Überblick
1952 Ankunft der ersten Augustiner in Poko und Doruma.
1953 Ankunft der ersten Augustiner in Amadi.
1958 Abtrennung des nördlichen Teils des von den Dominikanern verwalteten Apostolischen Vikariats
um daraus die Präfektur von Doruma zu bilden und sie den Augustinern anzuvertrauen.
P. Willem Van den Elzen wird Apostolischer Vikar.
1962 Ankunft der ersten Augustiner in Dungu.
1964 In den Unruhen nach der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1960 führt die Rebellion
der „Simba" zu Besetzungen von Missionsstationen und zur Einkerkerung der belgischen
Missionare. Unter den Augustinern wurde niemand getötet!
1967 Ernennung von Mgr. Willem Van den Elzen zum ersten Bischof der Diözese Doruma.
Auf dem Gebiet der Diözese gibt es 250 000 Einwohner, davon 53 000 Katholiken,
9 Missionsstationen, 6 einheimische Diözesanpriester und 24 Augustinermissionare.
Neubau der Mission Amadi, die von den „Simba" zerstört war.
1971 Dungu wird Bischofssitz, Änderung des Namens der Diozöse in Dungu-Doruma.
Weihe der ersten Kathedrale in Dungu durch den Apostolischen Nuntius Mgr. Torpigliani.
1974 Weihe der Kirche in Poko durch den Apostolischen Nuntius Mgr. Antonetti.
1979 Beginn des CFDC (Centre de Formation pour le développement Communautaire)
in Ndendule/Amadi.
1981 Erste Professfeier zairesischer Augustiner (Laienbrüder) in Kembisa/Amadi.
1985 Anfang des „Juvenats" (Internat für Schüler der Sekundarschule) in Dungu.
1988 Beginn des Noviziats in Amadi für Priesterkandidaten im Augustinerorden.
1990 Abschluss der Bauarbeiten für die neue Kathedrale in Dungu.
1991 Kauf eines Geländes in der 18. Straße des Stadtteils Limete in Kinshasa.
Beginn des Umbaus der darauf stehenden Gebäude einer Fabrik für Lampen und Besen
zum Kloster „Sainte Rita". Es wird der Sitz des Ausbildungshauses („Scolasticat") der
jungen Augustiner, die Philosophie und Theologie studieren. Dazu überlassen die
Augustiner einige Räume einer Vereinigung mehrer Ordensgemeinschaften, die die
philosophische Hochschule „Saint Augustin" in gemeinschaftlicher Verantwortung betreiben.
1993 Gründung der „Fédération Congo" von der die „Région Zaïre" abhängt, die das Recht
bekommt, eigene Mitglieder aufzunehmen.
1994 Erste Sitzung des Rates der „Fédération Congo" in Gent/Belgien: Wahl von P. Paul De Wit
zum ersten Regionaloberen der „Région Zaïre".
Erste offizielle Versammlung der „Région Zaïre" in Poko.
In Kinshasa erste feierliche ewige Profess der zairesischen Augustiner, entgegengenommen
vom Generalprior des Augustinerordens Miguel Orcasitas.
1995 Die „Région Zaïre" wird „Vicariat Zaïre".
1996 Erste Priesterweihe zairesischer Augustiner in Dungu.
1997 Vertreibung Mobutus im Befreiungskrieg durch Kabila: Plünderungen in Amadi/Ndendule,
Poko und Dungu, Flucht aller europäischen Augustiner.
1998 Wiederwahl von P. Paul De Wit als Regionalvikar durch den Rat der „Fédération Congo"
in Gent/Belgien. Erstes Kapitel des „Vicariat Congo" in Poko.
1999 Krieg der Rebellen gegen Kabila: mehrere Plünderungen in Amadi/Ndendule, Poko und Dungu.
Alle Patres und Brüder verstecken sich im Busch.
2001 Wahl von P. Matthias Hecht zum Regionalvikar durch den Rat der „Fédération Congo"
in Gent/Belgien.
2002 Zweites Kapitel des „Vicariat Congo" in Amadi.
2003 Fertigstellung des großen Hörsaals in Kinshasa.
Priesterweihe von 5 kongolesischen Augustinern in Poko.
2004 Eröffnung des internationalen Studienhauses der Augustiner für Afrika in Nairobi.
Das „Vicariat Congo" beteiligt sich an diesem Projekt durch Mitarbeit in der Leitung und der
Entsendung einiger Theologiestudenten.
2005 Wahl von P. Michel Mivunguba zum ersten kongolesischen Regionalvikar durch den Rat der
„Fédération Congo" in Heverlee/Belgien.
2006 Drittes Kapitel des „Vicariat Congo" in Poko.
Nach der Rückkehr des letzten Belgiers P. Paul de Wit in seine Heimat und des P. Benno Friedrich
nach Deutschland bleiben als europäische Missionare nur noch die beiden deutschen
Augustiner P. Ferdinand Bodensteiner und P. Matthias Hecht im Kongo.
Insgesamt gab es 33 belgische und 23 deutsche Augustinermissionare im Kongo.
2007 Anzahl der kongolesischen Augustiner im Jahr 2007:
Patres: 18
Studenten: 28
Novizen: 7
2009 Feierliche Eröffnung und Segnung der „Université Saint Augustin" auf dem Gelände des
Konvents „Sainte Rita" in Kinshasa durch den Generalprior P. Robert Prevost. In dieser
neuen Hochschule, von den Augustinern errichtet und einem Konsortium von
21 Ordensgemeinschaften verwaltet, wird nun nicht nur Philosophie, sondern auch Theologie
unterrichtet. Unsicherheit durch ugandische Rebellen der LRA (Lord Resistance Army)
besonders in Dungu. Auch das Noviziat in Amadi ist betroffen. Vorbereitung des vierten
Kapitels des „Vicariat Congo" im Jahr 2010 in Dungu oder Kinshasa.
P. Benno Friedrich OSA
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