Am späten Abend des 21. Juli 2023, kurz vor Mitternacht, verstarb unser lieber Mitbruder P. Anton (Alex) Täuber OSA.
P. Anton wurde am 21. November 1938 als eines von vierKindern der Eheleute Anton und Rosa Täuber in Thulba in der Vorrhön geboren.Sein Vater war als Schreiner tätig und unterhielt zudem eine Landwirtschaft. P.Anton, zunächst Klosterschüler in Fährbrück, besuchte ab 1951 das Gymnasium in Münnerstadt und erwarb dort 1958 als Jüngster seines Jahrgangs das Abitur. Am 24. August desselben Jahres begann sein Noviziat, bereits zwei Jahre zuvor war er als Klerikeroblate mit dem Ordensgewand der Augustiner eingekleidet worden.
Am 25. August 1959 legte P. Anton seine Erste Profess ab, die Feierliche Profess folgte am 25. August 1962. Im Zulassungsschreiben hierzu wird P. Anton eine natürliche und frohe Art attestiert. So sei er in derGemeinschaft gern gesehen. Diese frohe und unbeschwerte, aber auch hilfsbereite und kameradschaftliche Art, wird auch in weiteren Schreiben aus dieser Zeit stets unterstrichen.
Bis 1965 studierte P. Anton in Würzburg KatholischeTheologie und empfing in der dortigen Augustinerkirche am 3. April desselben Jahres durch seinen niederländischen Mitbruder Petrus Canisius Jean van Lierde OSA, die Priesterweihe. Bereits während des Studiums interessierte sich P. Anton für einen Einsatz in der Mission. Er widmete sich daher mit Vorliebe den„missionologischen Fächern“ und studierte – wie es in seiner Zulassung zur Priesterweihe heißt – „das Französische (…) mit erstaunlichem Eifer undEinsatz.“ Neben diesen Begabungen fiel P. Anton aber auch durch seine körperliche Konstitution auf. Im selben Schreiben heißt es: „Er gilt als der beste Sportler des Klerikats. Bei Sport und Spiel ist er stets vorndran.“Gerade diese Fähigkeiten ermöglichten ihm nicht zuletzt einen guten und freundschaftlichen Kontakt zur Jugend, der ihm auch später, in den Jahren seines gemeindeseelsorgerlichen Wirkens wertvoll war. Nach der Priesterweihe folgten zwei Jahre als Kaplan in der Pfarrei St. Cäcilia in Regensburg, bevorP. Anton 1967 seinem Wunsch entsprechend als Missionar in den Kongo aufbrach und dort Tätigkeiten nachging, die zu einem wesentlichen Bestandteil in seiner Biografie wurden und ihn Zeit seines Lebens prägten. Bis 1975 wirkte er –zuletzt als Superior – in Amadi im Norden von Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo. Maßgeblich war er für den Wiederaufbau des dortigen Klosters verantwortlich.
Wieder nach Deutschland zurückgekehrt, wirkte P. Anton die nächsten Jahrzehnte in verschiedenen Konventen unserer Provinz als Gemeindeseelsorger. Von 1975 bis 1983 war er Vikar in Walldürn, ab 1979 zusätzlich Prior des dortigen Konventes. Sodann wechselte er in unseren Konventnach München-Schwabing, wo er bis 1996 als Pfarrer der Pfarrgemeinde Maria vom Guten Rat tätig war. Ab 1996 wirkte P. Anton in Messelhausen. Davon fünfzehn Jahre als Pfarrer und nach seiner Entpflichtung im Jahre 2011 noch zwei Jahre als mitarbeitender Priester. Zehn Jahre war er zudem Prokurator des dortigen Konvents. Neben seinen dienstlichen Verpflichtungen widmete sich P. Anton in Messelhausen den von ihm angelegten Fischteichen und dem Obstgarten, dessen Früchte er insbesondere durch das Brennen von Schnäpsen zu veredeln wusste. 2013 kehre P. Anton schließlich dahin zurück, wo er einst als Klosterschüler begonnen hatte, ins Augustinerkloster Fährbrück. Auch dort widmete er sich der Pflege des Klostergartens und genoss seinen Ruhestand. Sowie es seine Kräfte zuließen, war er allerdings auch hier weiterhin als Seelsorger in den umliegenden Gemeinden aktiv.
Stets fühlte sich P. Anton als Augustiner seinem Noviziatsort Münnerstadt verbunden, wohin er schließlich 2019 wieder zurückkehrte und bis zu seinem Tod Konventuale des dortigen Konvents St. Josef war. Im Laufe der letzten Jahre ließen die Kräfte von P. Anton allmählich nach. Besonders in den letzten Wochen war er vermehrt auf Hilfeangewiesen, so dass der Umzug in eine Pflegeeinrichtung erforderlich wurde. Dieser wurde ihm vor gut zwei Wochen ermöglicht. Gut umsorgt gab er nun seinLeben zurück in Gottes Hände.
Das Requiem ist am Freitag, 28. Juli 2023, um 14:00 Uhr in der Klosterkirche Münnerstadt, anschließend die Beerdigung auf dem Stadtfriedhof.