Am 4. September 2021 weihte Erzbischof Reinhard Kardinal Marx Br. Christian Rentsch OSA in Maria Eich durch Handauflegung und Gebet zum Priester.
Bei strahlendem spätsommerlichen Wetter wurde die Weiheliturgie am Freialtar gefeiert. So konnte der Gottesdienst trotz der Corona-Pandemie ohne Begrenzung der Teilnehmerzahl stattfinden, und viele Gläubige aus der Umgebung von Maria Eich nutzten diese Möglichkeit. Neben der Familie von Br. Christian, seinen Verwandten und Wegbegleitern waren auch Mitbrüder aus Wien, Münnerstadt, Würzburg und Erfurt zu diesem festlichen Anlass nach Maria Eich gekommen, ebenso eine kleine Abordnung von Gläubigen aus Christians Heimatpfarrei St. Maria Magdalena Münnerstadt (Unterfranken).
P. Felix, Wallfahrtskurat in Maria Eich, begrüßte den Erzbischof in Maria Eich und rief den Weihekandidaten zu Beginn des Gottesdienstes auf. In Vertretung des aus gesundheitlichen Gründen verhinderten Provinzials bat Provinzrat P. Jeremias (Erfurt) den Kardinal um die Weihe von Br. Christian und bestätigte, dass er für würdig gehalten wird, die Priesterweihe zu empfangen.
Auf das an diesem Tag gefeierte Augustiner-Hochfest „Maria, Mutter des Trostes“ Bezug nehmend, betonte Erzbischof Marx in seiner Predigt, der Priester müsse ein Bote des Trostes sein, der Trost selbst sei Christus. Gott tröste nicht „von oben her“, sondern habe sich in der Menschwerdung und dem Leiden Christi erniedrigt, um den Menschen in allem Leid nahe zu sein. Der Kardinal erinnerte an den heiligen Augustinus, der sich zu Christus bekehrt habe, als er erkannte, dass Christus sich zu ihm hinuntergebeugt habe. Diese Hingabe Christi solle der Priester sichtbar machen.
Nach der Anrufung des Heiligen Geistes und der Befragung des Kandidaten nach seiner Bereitschaft, den priesterlichen Dienst zu übernehmen, sowie dem Gehorsamsversprechen gegenüber dem Ordensoberen und dem jeweiligen Ortsbischof betete die Gemeinde in der Allerheiligenlitanei für den Weihekandidaten, der dazu als Zeichen seiner Hingabe vor dem Altar lag.
Mit der unter Stille vollzogenen Handauflegung des Bischofs und der anwesenden Priester sowie dem Weihegebet spendete Erzbischof Marx Br. Christian die Priesterweihe, deren Bedeutung die anschließenden ausdeutenden Zeichen sichtbar machten: P. Christians Heimatpfarrer P. Markus legte ihm die priesterliche Stola sowie das Messgewand an, bevor der Erzbischof P. Christian die Hände salbte und ihm Brot und Wein für die Feier der Eucharistie übergab. Die Umarmung des neugeweihten Priesters schloss die Weihe ab, bevor Br. Christian in der anschließenden Eucharistie zum ersten Mal sein priesterliches Amt ausübte und zum Abschluss der Feier den allgemeinen Primizsegen spendete.
In einem persönlichen Wort dankte P. Christian dem Kardinal für die empfangene Weihe und seinen Eltern, den vielen Weggefährten und Freunden, die ihn auf dem Weg zu diesem Tag begleitet haben, sowie allen Schwestern und Brüdern für ihre Verbundenheit im Glauben. Ihn ihnen sei etwas von der Güte und Liebe Gottes handgreiflich sichtbar geworden. P. Christians Wunsch sei, dass sie alle in Glaube, Liebe und Hoffnung verbunden bleiben möchten; ein Priester sei ja für den Dienst am Leib Christi geweiht, und der sei, so der hl. Augustinus im Anschluss an einen Gedanken des hl. Apostels Paulus (vgl. 1 Kor 12,27), die Gemeinde: „Der Leib Christi, das seid ihr!“
Im Anschluss an die Liturgie, die von Hans-Bernhard Ruß an der Orgel und einer Schola aus Mitarbeitern und einer Studentin der Katholisch-Theologischen Fakultät musikalisch gestaltet wurde, bot ein Beisammensein im Klosterhof die Möglichkeit, brüderliches Zusammensein auch über den Gottesdienst hinaus zu pflegen.
(Photos: Robert Kiderle, München)